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Tag 23 - Staat

Einmal reinen Wein bitte!

"Die Bürger halten es schon aus, wenn man ihnen reinen Wein einschenkt."

Heute habe ich mich mit dem mit dem Staatsvertreter Schnäuble getroffen. Ich bin davon ausgegangen, dass der Staat eine Abschaffung des Bargelds begrüßen würde. Eine bessere Kontrollierbarkeit seiner Bürger sollte jedem Staat gefallen, oder nicht?

Herr Schnäuble, wie realistisch ist eine baldige Abschaffung des Bargelds?

-Ich denke nicht, dass das Bargeld von jetzt auf gleich abgeschafft wird. Eine schrittweise Abschaffung halte ich jedoch für sehr realistisch und denke, dass dies der richtige Weg ist.

Warum halten Sie eine Abschaffung des Bargelds für richtig?

-So wirklich wird Bargeld doch nur von Kriminellen gebraucht. Mit der Abschaffung von Bargeld ließe sich die Kriminalität eindämmen, man könnte die Terrorfinanzierung unterbinden und der Geldwäsche entgegenwirken.

Welche Vorteile sehen Sie für den Verbraucher?

-Wie Sie aus meiner Antwort auf die vorherige Frage entnehmen können, bin ich davon überzeugt, dass wir den Bürgern in einer bargeldlosen Zukunft mehr Sicherheit bieten können. Auch sind die Kosten eines bargeldlosen Finanzsystems geringer, was dem Verbraucher zugutekommen könnte.

Würde ein Land, welches seine Ersparnisse nur Digital aufbewahrt, nicht auch Hacker anlocken?

-Durch eine Abschaffung von Bargeld könnten Cyber-Angriffe steigen. Jedoch denke ich, dass sich gewöhnliche Cyber-Kriminalität gut beherrschen lässt. Es könnte einen Machtkampf zwischen Hackern und Firmen geben, welcher am Ende nur zu mehr Sicherheit führen wird.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben!

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Nun hat Herr Schnäuble mir die bargeldlose Welt gut verkauft und scheint sehr überzeugt davon zu sein, das diese mehr Sicherheit für die Bürger bedeuten würde.

So richtig überzeugt bin ich persönlich jedoch nicht. Ich jedenfalls verspüre kein Gefühl von Sicherheit, wenn ich daran denke, welche Macht der Staat über jeden einzelnen Bürger bekommen würde. Wir würden jeder Möglichkeit beraubt werden anonym zu zahlen. Jedes Getränk im Club, jedes Buch, jedes Lebensmittel, einfach alles was wir kaufen, würde mit Artikel, Betrag, Uhrzeit, Ort und Datum geloggt werden.

Das ganze scheint mir einfach zu nah an einer Welt, welche George Orwell in seinem Buch „1984“ bereits vorausgesagt hat. Ein Buch was man in 10 Jahren in einer bargeldlosen Welt möglicherweise nicht mehr erwerben könnte ohne gleich den Staatsschutz vor der Tür zu haben

Ebenso glaube ich nicht, dass die Ersparnisse die die Finanzinstitutionen machen würden, an die Verbraucher weiter gegeben werden würden.

Es bleibt spannend!

Bis bald,

Euer Karl! ;-)


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